再会

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18.10.2020 – 08.11.2020

Saikai – Wiedersehen – Reunion

SEBASTIAN SCHEID
CLAUDIA SPIELMANN
CHIKAKO YOSHIKAWA
MASAMICHI YOSHIKAWA

Eröffnung am Sonntag, dem 18.10.2020 mit den Künstlern
Die Galerie ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.
Nutzen Sie die lange Öffnungszeit, wir sind den ganzen Tag für Sie da.

Ausstellungsdauer vom 18.10.2020 – 08.11.2020

Mittwoch, 14:30 – 19:00 Uhr
Samstag, 14:30 – 18:00 Uhr
Sonntag, 11:00 – 17:00 Uhr

und nach telefonischer Vereinbarung

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Vom 18. Oktober bis zum 8. November 2020 zeigt die Galerie Metzger in Johannesberg die Ausstellung SAIKAI WIEDERSEHEN REUNION.

Gezeigt werden plastische Arbeiten von Sebastian Scheid, Chikako und Masamichi Yoshikawa und Malerei von Claudia Spielmann.

Wie der Name schon sagt, ist die Ausstellung für die Künstler ein Wiedersehen der besonderen Art..

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Über die Entstehung der Ausstellung ein Text von Claudia Spielmann:

Sebastian Scheid und ich sind schon ein Leben lang miteinander verbunden. Er ist mein Cousin und ein herausragender Keramiker. Seit unserer Kindheit teilen wir die Liebe zur Kunst, dem Handwerk, dem Design. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass wir auch gemeinsame Ausstellungen hatten und haben. Malerei und Keramik passen wunderbar zusammen, wenn man eine vertraute künstlerische Sprache spricht.

Wir beide interessieren uns für Japan. Unabhängig voneinander haben wir längere Zeit in Japan gelebt und gelernt. Während Sebastian zweieinhalb Jahre in der Werkstatt von Tatsuzo Shimaoka gearbeitet hat, war ich als Kostümbildnerin mit einem Künstlerstipendium der Japan Foundation in Tokio.

Es ist Sebastian zu verdanken, dass ich eines Tages die Reise nach Tokoname antrat. Er arbeitete dort bei seinen Freunden Chikako und Masamichi Yoshikawa, beides international bekannte Keramiker. Chikako und Masamichi empfingen mich mit offenen Armen. In den folgenden, sehr lebendigen und lustigen Tagen wurden auch wir Freunde. Eines Morgens drückte Masamichi mir eine Rolle mit handgeschöpftem Papier und Tinte in die Hand. Ich ging damit in eine große, leerstehende Fabrikhalle, die zu ihrer Werkstatt gehörte, und fing an zu malen. Seitdem arbeite ich mit Vorliebe mit Tinte und auf handgeschöpftem Papier. Die Zeit in Tokoname war ein Geschenk.

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Masamichi Yoshikawas Farben sind verknüpft mit Erinnerungen, die blauen Zeichnungen im Porzellan nennt er sein Tagebuch. Die Glasur, die Seihakuji-glasur, die an einen wolkenlosen Himmel oder an einen Gletscher erinnert, bewegt sich auf dem Objekt, sie schmilzt und schwimmt nach unten, bis der Künstler ihr durch das Beenden des Brands ein Halt zuruft. Sie sind überall, aber nicht immer sichtbar: manchmal sind sie sogar auf der Unterseite der Arbeit. Durch diese Zeichnungen sind die Objekte mit der Zeit verknüpft: sie sind Gefäße, die persönliche Geschichten und Spuren des Künstlers tragen.

Nele van Wieringen

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Meine Arbeiten zeigen ihre Materialität. Die Spuren der Bearbeitung sind stets sichtbar, man kann jeden Schlag mit dem strukturierten Kantholz oder jeden Schnitt mit dem dünnen Schneidedraht ablesen. Die Herangehensweise ist nicht die gleiche wie ein Keramiker, der ein Gefäß auf der Töpferscheibe entstehen lässt, sondern eher dem Bildhauer verwandt. Ausgangspunkt ist bei beiden der massive Tonblock von dem ich durch Schnitte oder mit Spachteln und Messern etwas wegnehme oder den ich mit kontrollierten Schlägen in seine spätere Form bringe, während auf der Scheibe Volumen durch Rotation und Druck der Hände entsteht.

Die Erkundung des Materials ist für mich sehr spannend, was passiert mit dem Ton bei einem Schlag mit dem Kantholz? Was für einen Einfluss hat die Festigkeit des Tons oder die Wucht des Schlages? Ist das Ergebnis Zufall oder zielgerichtet? In diesem Spannungsfeld entstehen die mit dem Kantholz geschlagenen Arbeiten.

Bei den Arbeiten der Atrium-Reihe geht es wie der Titel schon sagt um Hof, Innenhof oder Platz. Diese Kleinarchitekturen variieren die Verhältnisse von Innen und Außen, von Sanft und Rau und von Dick und Dünn. Dem Material wird hierbei einiges abverlangt oder anders gesagt die Eigenheiten und physikalischen Eigenschaften des Tons müssen beherrscht werden.

Die Arbeiten aus Porzellan sind auf der Scheibe gedreht und später mit einem dünnen Schneidedraht, einer feingezahnten Klinge oder anderen Werkzeugen facettiert oder reliefiert.

Am Ende steht aber immer ein Gefäß, sei es eine Vase, Dose oder Schale, das gleichzeitig Stele, Kleinplastik oder Architekturmodell ist.

Sebastian Scheid, Düdelsheim

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Ich arbeite mit unterschiedlichen Formsprachen, mit Formen, die ich bei Menschen, Tieren und Pflanzen finde. Und ich möchte, dass das „Handwerkliche“ – die Spuren der Bearbeitung durch meine Hände – erkennbar, ablesbar bleibt, etwa durch das Drehen.
Zum Beispiel ist der Sockel der „Leuchten“ gedreht; und wo das dünne Material lichtdurchlässig ist und sein soll, habe ich es frei geformt.
Neulich habe ich übrigens ein ähnliches Gebilde in meiner Heimat Japan, in der Natur, entdeckt – und ich war ganz fasziniert von dieser natürlichen und unverfälschten Form. Auch solche Bilder, Abdrücke, objet trouveés greife ich auf, lasse mich davon inspirieren.

Chikako Yoshikawa, Oktober 2020

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