Collect 2019

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28.02.2019 – 03.03.2019

Collect 2019

The International Art Fair for Contemporary Objects

Stand 8.2.

K O N T I N E N T A L
Kerstin Abraham
Franz Josef Altenburg
Hans Fischer
Klaus Lehmann
Xavier Toubes

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Die Galerie Metzger ist 2019 wieder auf der Collect mit zeitgenössischen skulpturalen Arbeiten in der Saatchi Gallery in London vertreten.

C O N T I N E N T A L  – unter diesem Motto präsentieren wir
Kerstin Abraham, Franz Josef Altenburg, Hans Fischer, Klaus Lehmann und Xavier Toubes.
Die ausgewählten Künstler verbindet neben Freundschaft und Wertschätzung auch eine geistig-kreative Gemeinschaft.

Sie finden uns im 1. Stock, Stand Nr. 8.2.

Angelika Metzger

Collect 2018 Saatchi Gallery

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„Der Zufall trifft immer einen vorbereiteten
Geist“, so Klaus Lehmann. Er meinte, alles was wir erfahren, sei
Ausdruck unseres eigenen Geistes. Er benutzte dafür den Begriff „serendipity“.

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Franz Josef Altenburg’s skeletthaften Arbeiten stehen im Gegensatz zu den organischen Plastiken von Hans Fischer und eröffnen eine weitere Ausdrucksform der keramischen Skulptur.
Seine Serie „Rahmen“ ist ein Spiel zwischen selbst auferlegter Eingrenzung und der Kräfte der Freiheit.
Franz Josef Altenburg hat sich für ein gleich bleibendes Maß von 26x21x6 cm entschieden.
Innerhalb der Rahmen entstehen Zellen, die zum Teil in immer neuen Variationen eine Reihung ergeben, die Sprengung erfahren und eine neue Ordnung mit symbolhafter Wirkung entstehen lassen, und leere Räume zugleich eine Weitung der plastischen Skulptur vornehmen.

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Sie erinnern an Architekturen oder Bühnenbilder und entstehen spontan, der Arbeitsprozess bleibt in seiner Ursprünglichkeit sichtbar.

Franz Josef Altenburg sagt über seine Arbeit:

„Der Ton, das Material, zeigt mir den Weg.“

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Hans Fischer
Eine Skulptur

Was Sie hier sehen, ist ein Ideal an Menschlichkeit und kein fragmentierter Torso. Sie dürfen dort Wohnung nehmen. Friedlich. Wie ein zurück gerolltes Tier. Die Imitation ist dieser Skulptur zum Opfer gefallen, der Ausgangspunkt ist an den Nagel gehängt, das Herz bleibt stehen gegen den weißen, zerstochenen Tag. Diese Skulptur ist ein Ideal, sie geht dem Morgen entgegen. Auch das Großartige in der Gestik, sie auch. Denn der vor uns befindliche flache, weiße Körper hat zu tun mit der Klassik.
Hans Fischer vollzieht den antikischen Zauber. Und vor Ihnen befindet sich auf der Stelle eine Plastik, eine Gebetsplastik in der Machart von einem Veto. Eine Skulptur.

Gila Stolzenfuß, München

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Franz Josef Altenburg’s plastische Arbeiten sind unter anderem in der Sammlung Welle in Paderborn und Sammlung Robert Wilson in New York sowie im Museum in Faenza vertreten.

Die Skulpturen von Klaus Lehmann und Hans Fischer sind in vielen Museen vertreten.

Klaus Lehmann z.B. in der Stiftung Hinder/Reimers beim Land Rheinland-Pfalz, Grassi Museum in Leipzig und Museé Ariana in Genf.

Hans Fischer u. a. im Museum der Stadt Passau und Landshut sowie im Museum Kunst und Gewerbe in Hamburg.

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Für mich wesentlich ist, dass das Arbeiten in Keramik mir erlaubt, im Herstellungsprozess mit Körper und Geist aufzugehen. Dies hat zu tun mit der Vorstellung, Kunst zu machen als Ding in der Welt. Die Keramik scheint mir klar zu sein, relevant, da sie sowohl peripher ist als auch zeitgenössisch; sie ist dazu bestimmt, ein Ding zu sein, in einer Zeit, in der die meisten Informationen mittelbar sind, unglaubwürdig und unzuverlässig. Sie steigert die Theatralik und die Absurdität in dem Versuch, sich in Materie verwandeln zu lassen, ist grob, rau, primitiv, primär: Sie hallt nach, sie besitzt Präzision. In letzter Zeit ist das Werk roher, direkter geworden, komplexer in den Quellen, den Intentionen und in der Ausführung, ist dazu bestimmt, Farbe zu zeigen sowie Spuren der Herstellung und der Materialität: etwas mit ”Dichte“.

Xavier Toubes, Chicago 2018

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TRANSFER TRANSFER
drawings, ceramics and paper

Eine installative Arbeit von Kerstin Abraham für die Collect 2019.

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DRAWING ON GROUND/ DRAWING FOR GROUND für London ist Teil des Travelling Painter Projects (bisher: Ungarn, Frankreich, Österreich, Schweiz, Dänemark, Großbritannien, Deutschland. Bald: Rumänien, Litauen). Auf Reisen zeichne ich auf eine landestypische Tageszeitung, hier ist es z.B. der Daily Telegraph. Die Zeichnungen führen zu Ornamenten auf verschiedenen Untergründen. Das sind die „Drawings on Ground“. Oder die Ornamente lösen sich von ihrem Bildgrund und werden frei. Freigestellt können sie als „reines Stoneware Ornament“ modelliert zu zeichnerischen Kompositionen finden oder freie Elemente von Wand (Tapisserie), Teller und Tafel sein.

Wohl wissend, dass schon die Zeichnung das Alltägliche in sich tragen muss, ist das Zeichenheft eine Tageszeitung, das Zeichenzeug ein schwarzer EDDING und weiße Deckfarbe. Die so entstehenden Blätter sind freie Zeichnungen – können aber, im Hinblick auf Verwertung Seiten meiner Musterbücher sein.

Ornament und Muster speisen sich aus dem Fundus von Wiederkehr und Wechsel. Sie setzen eine Erfindung voraus, etwas, was am Beginn da war. Sie lassen die Zeichnung (den einmaligen gestalterischen Akt) im Alltag ankommen (Wandinstallation).

Im Zusammenhang mit Keramik fällt gern abwertend der Begriff „Industrie“. Wie aufregend dagegen ist es, in die historisch gewachsenen und fein unterschiedenen, industriellen Techniken einzutauchen:

Alltägliches. Alltag. Alle Tage. Immer wieder. Die selben Zeiten, Die selben Wege. Die tägliche Zeitung. Der Morgentee. Die Mittagspause. Das Abendbrot. Wiederholung. Wechsel. Wiederkehr. Variation. Neuigkeiten sind die Ausnahme der Regel.

Ich bin mit großen deutschen Porzellanen auf den festlich gedeckten Tischen der Familie aufgewachsen und habe das Rosenthal und das Meißen meiner beiden Großmütter (das bei ihnen in der Kredenz im Esszimmer stand) schließlich geerbt. Das Meißner Zwiebelmuster meiner Abraham-Oma ist aus Sicht eines Sammlers völlig wertlos. Mein Opa hat es zusammen mit meinem damals 13jährigen Vater aus den Trümmern des Wohnhauses im brennenden Dresden geborgen. Einzelne Teile sind verzogen und verworfen, die Glasur ist stellenweise blasig aufgekocht oder verfärbt. Vieles fehlt.
Das Rosenthal meiner Böhme-Oma (achteckig, mit einer kobaltblauen Borte und goldenem Rand) ist vollständig. Es war in der Streuobstwiese vergraben und die Russen hatten nur im Hausgarten gesucht.

Wie anders, wie verschieden der Ausdruck der hellen Steingutmassen, dieses Cremeweiß sich neben den „kostbaren“, möglichst reinweißen Porzellanen ausmacht! Es ist für mich das Gegenübertreten von Alltag und Fest. Anders als meine Großeltern, deren Leben in den Festen den höchstmöglichen Ausdruck fand, bin ich von der Ästhetik des Alltags fasziniert, schon immer.

24.05.2018
Kerstin Abraham

Kerstin Abraham, 1956 in Ost Berlin geboren, studierte unter anderem Keramische Plastik bei Gertraud Möhwald (Halle), anschließend Bildhauerei bei Prof. Rolf Szymanski (Hochschule der Künste Berlin).

Sie ist seit 1994 Professorin an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.

Ihre Arbeiten sind in Museen und privaten Sammlungen vertreten.

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