Beate Kuhn

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15.03.2020 – 31.05.2020

Beate Kuhn

Ab Mittwoch, dem 29. April, können Sie uns wieder in der Galerie besuchen. Die Ausstellung ist dann wieder geöffnet und wird verlängert bis zum Sonntag, den 31.5.2020.

Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen:
Telefon: +49 (0)6021 460224
E-Mail: info@galerie-metzger.de

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Beate Kuhn und ihre Arbeiten kennen wir schon sehr lange. Düdelsheim, die „Künstlerkolonie“ war immer in seiner Gesamtheit gesehen ein keramisches Highlight. Man traf sich, es gab viel zu sehen, und ganz besonders die vielen Begegnungen und Gespräche mit den Scheids, Voglers und natürlich mit Beate Kuhn waren stets eine Bereicherung.
Dass wir alle zwei Jahre uns nach Düdelsheim aufmachten, war vor allem Hanne Vollmer zu verdanken, die das keramische Interesse in uns weckte. Dazwischen gab es die Ausstellung „Glasur und Form“ in der Jahrhunderthalle Frankfurt-Höchst. Das Ereignis schlechthin. Im Rückblick stelle ich sonderbarerweise fest, dass ich mich an sehr vieles genau erinnere, aber Beate Kuhns Arbeiten habe ich nicht vor Augen. Unsere Konzentration war damals auf ganz andere Künstler gerichtet. Der Zugang zu ihren Formen – Dr. Lokau nannte sie mal „keramisches Wunderland“ – kam erst viel später. Zum vollständigen Begreifen ihres gesamten Werks kommt noch heute immer wieder ein Teil hinzu. Plastische Arbeiten in dieser Komplexität fordern den Betrachter heraus. Das muss erlernt werden. Ausstellungen mit Beate Kuhn gab es einige in Johannesberg mit der „Londongruppe“, der „Gruppe 83“ oder auch, für mich ganz besonders beglückend, die Ausstellung zusammen mit Doris Kaiser. Das Abarbeiten an ihrer unerschöpflichen Phantasie ist auch mit ein Grund, dass diese Ausstellung entsteht.

Ich habe einige Weggefährten, Sammler und Freunde von Beate Kuhn aus ganz unterschiedlichen Richtungen eingeladen, ein Statement zu schreiben. Ein paar sind auf dieser Seite aufgeführt, im Ganzen sind sie dann zu hören bei der Eröffnung am 15.03.2020.

Angelika Metzger, Dezember 2019

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Meine erste Arbeit, die ich von Beate Kuhn ersteigerte, bescherte ihr einen Auktionsrekord. Das „Ballett“ überzeugte mich durch die Originalität der Bildfindung. Nach meiner Überzeugung halten viele Arbeiten, aber nicht alle, dem Vergleich mit Werken aus der bildenden Kunst durchaus stand. Sie war die große Naive der Keramik, was sich bei ihr sehr positiv niederschlug. Sie entwickelte, nur wenig beeinflusst von stilistischen Trends, ihren eigenen Stil der amorphen Abstraktion. Ihre figurativen Arbeiten lasse ich hier beiseite als Spielereien, die dem Kontext der Keramik geschuldet sind. Doch sie verfügte über eine unkonventionelle Freiheit, die sie über die keramischen Standards hinaustrug ins Reich der freien Kunst.

Jörg Johnen, Berlin, Dezember 2019

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Während der mehrere Jahrzehnte lang ungebrochenen Blüte der europäischen Keramik in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts kannte der Beitrag Beate Kuhns dazu keine Parallele, auch nicht in den Ländern außerhalb Europas, die für die Fortentwicklung der keramischen Kunst eine herausragende Bedeutung besaßen und besitzen.
Beate Kuhn unterschied sich von allen ihren Zeitgenossen durch die handwerklich-technische Methodik wie durch Themen und Aufgabenstellung ihrer Arbeiten. Sie war eine singuläre (jedoch immer bescheiden gebliebene) Künstlerin. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass die 2017 in München – zwei Jahre nach ihrem Tod – präsentierte Retrospektive mit dem Bestand einer umfangreichen privaten Sammlung überraschend eine so große Aufmerksamkeit fand wie kaum eine andere vergleichbare Ausstellung.
Beate Kuhn verzichtete nicht auf die tradierte Drehscheibe, aber sie beherrschte auch das freie Modellieren; sie brannte ihre Arbeiten wie ein klassischer Töpfer; sie kannte die abstrakte wie die figürliche Darstellungs-Modalität, im kleinen wie im monumentalen Format. Genaue Naturbeobachtung und Phantasie halten sich in ihren Objekten die Waage. Wie selbstverständlich verbindet sich in ihnen Tektonisches mit musikalisch Rhythmischem. Ihre abstrakten, aus gedrehten Elementen montierten Bildwerke erinnern an Pflanzen – etwa Kakteen – oder an glatte, von Wasser geschliffene Stein-Konglomerate. Ihre Tierplastik verrät, wie genau sie das Lauern einer Katze oder das Aufbäumen eines Pferdes beobachtete, meist mit stillem Humor.
Die Gefäßkeramik hat sie nie aufgegeben, jedoch um phantasievolle Erfindungen bereichert, nicht zuletzt durch Glasurmalerei.
Kurz: Das Merkmal ihres Lebenswerks ist eine heute selten gewordene Vielfalt.

Hamburg, im Dezember 2019
Heinz Spielmann

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Text Lotte Reimers zu Beate Kuhn

Beate Kuhn – als Mensch und als Künstler eine singuläre Erscheinung.
Die Verbindung zu Beate Kuhn bestand jahrzehntelang, von ihren frühen Lottstetter Jahren und den Keramiken aus dieser Zeit, die während unserer Ausstellungs-Wanderschaft in vielen Städten begeistertes Echo fanden, wie später ihre Jahr um Jahr neu entstehenden Objekte bei der Pilgerschar aus dem In- und Ausland im Deidesheimer Museum für moderne Keramik und nun in Schloss Villa Ludwigshöhe Edenkoben in der Sammlung Hinder/Reimers des Landes Rheinland-Pfalz.
Ihr Erfindungsreichtum schien unerschöpflich wie auch ihre Fähigkeit, dieses Neue keramisch-technisch zu verwirklichen.
Dass Beate Kuhn ein Mensch mit integrem Charakter und mit wachem Intellekt vielschichtig – nicht nur an zeitgenössischer Musik – an Kunst und Natur interessiert war, wurde bei jeder Begegnung mit ihr immer wieder deutlich.
Davon zeugen auch ihre Werke weltweit in Museen und Sammelbesitz und sichern ihr einen unvergänglichen und unvergessenen Platz in der Geschichte der modernen Keramik.

Lotte Reimers, Deidesheim, Dezember 2019

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